Die Ursprünge

 
Vordereingang Stand 2014

Vordereingang Stand 2014

 
 

Die Villa Hasenholz wurde 1873 nach Plänen des bekannten Architekten Ottomar Jummel in traditioneller Fachwerkbauweise errichtet. Zehn Jahre als Wohnhaus genutzt, wechselte das Ensemble um 1880 den Besitzer. Dieser ließ 1883 den „Großen Restaurationssaal nebst Colonnaden“ anbauen und das umliegende, rund 10.000 m² große Areal parkähnlich gestalten, ein Biergartenhaus bauen und fertig war das neue Ausflugslokal „Zur Burgaue“ – wie die Villa Hasenholz ursprünglich hieß.  

 

Ausflug vom Stadtleben

Ende des 19. Jahrhunderts war Leipzig immens gewachsen, die Bebauung verdichtet, der Wohlstand hatte zugenommen. Freizeitgestaltung wurde für die Bewohner zu einem neuen Thema. Die Städter drängten nach draußen – in die Natur, zu Luft und Licht. Doch sie wollten dabei das städtische Umfeld nicht missen. Das alles ließ sich in der Lokalität „Zur Burgaue“ gut verbinden. Die im Leutzscher Holz idyllisch gelegene Gastwirtschaft entwickelte sich schnell zu einer beliebten Ausflugsstätte für die Leipziger. Jedes Wochenende fanden sich zahlreicheAusflügler ein, um beim Flanieren auf dem Gelände die neue Mode zu präsentieren, sich im Saal beim Tanz zu vergnügen oder im Garten mit kühlen Getränken zu erfrischen. An drei Seiten des Saales schlossen sich die sogenannte Colonnaden an. Ihre verglasten Sprossenfenster machten die Holzkonstruktion zu hellen, sonnigen Räumen und zu einem beliebten Platz zum Speisen. 1900 wurden die östliche Colonnade umgebaut, über dem Saal eine Wohnung und im Haupthaus Pensionszimmer eingerichtet. 

 

Wechselhaftes Schicksal  

Bis zum 2.Weltkrieg war das bauliche Ensemble weithin als Ausflugsstätte bekannt. Es gibt Zeugnis ab für die typischen Bau- und Gestaltungsweisen der Gründerzeit und den gesellschaftlichen Wandels im städtischen Leben um 1900. 

Bis Ende der 1940er Jahre wohnten in der Villa vom Krieg ausgebombte Menschen. In den 1950er Jahren wieder in eine Gaststätte umgewandelt, war die „Burgaue“ – wie Zeitzeugen berichten – ein Treffpunkt der „Halbwelt“ in der DDR. Seit den 1960er Jahren bis zur Wende war das Objekt nur noch als Warenlager für die staatliche Handelsorganisation HO in Funktion. Nach dem Ende der DDR und der Auflösung der HO verkauft, schlummerte die Villa im Dornröschenschlaf. Einige Räume wurden als Wohnung und Büro genutzt, aber der größte Teil wartete darauf, wach geküsst zu werden. 

 
 
 

Wiederentdeckung und Sanierung

 
 

Wiederentdeckung 

2007 entdeckte Marion Selma Salzmann das verwunschene Objekt. Sie war auf der Suche nach einem schönen Ort, an dem sie ihre Idee für ein Künstlerhaus verwirklichen könnte. Als Pächterin erweckte sie das bauliche Ensemble buchstäblich wieder zum Leben. Sie benannte es um in „Villa Hasenholz“ – nach dem Waldstück, auf dem sich das Gelände befindet. 

 

Sanierungsschritte 

Als dringendste Aufgabe stand zunächst an, das Objekt zu sichern. Nach Jahren des Leerstands war das Haus vom Verfall bedroht. In einem ersten Schritt wurde das Wohnhaus saniert, Dach, Fassade und Fenster ersetzt und eine Heizung eingebaut. Im Haus und über dem Saal entstanden zwei Apartments, eine Wohnung und fünf Pensionszimmer – in Anlehnung an die Zeit Ende des 19.Jahrhundert, als sich hier Gäste einquartierten. Damit war geklärt, dass das Gebäude beheizt und regelmäßig genutzt wird. Das Haus war somit gerettet und der Verfall aufgehalten. 

Dank Unterstützung des Leipziger Denkmalschutzes und der Denkmalstiftungwurde 2012 ein zweiter Schritt geschafft – nämlich die westliche Colonnadenach dem historischen Vorbild zu rekonstruieren. Im zweiten Bauabschnitt folgte 2013 die südliche Colonnade.

 

 
 
 
 

Zukunftsträume

Als nächstes gilt es, den Saal denkmalgerecht zu sanieren. Der 230 m³ große und 4,5 Meter hohe Saal weist eine Orchestermuschel und eine Kassettendecke auf. Die Deckenmalereien von 1895 sind noch alle nachweisbar und durch reich verzierte Stuckprofile gerahmt. Ihr Zustand ist allerdings bedauernswert. Ebenso wie der Zustand des Parketts, das ebenfalls noch aus der Bauzeit stammt. 

Um Parkett und Decken wieder in alter Schönheit erstrahlen zu lassen, braucht es noch große Anstrengung und reichlich Geld. Dafür werden zwar Denkmalfördermittel beantragt, aber um diese bekommen zu können, muss der Vereine einen finanziellen Eigenanteil aufbringen. Jede Spende ist daher willkommen. Mit deiner Spende/Vereinsmitgliedschaft trägst du dazu bei, die historische „Villa Hasenholz“ in altem Glanz wiederherzustellen. Und du unterstützt ein bauliches Ensemble, das für den Stadtraum Leipzig von hohem bau- und kulturhistorischem Wert ist. Davon zeugt, dass die gesamte Anlage mit Grünfläche und Streuobstwiese in die Liste der Kulturdenkmale der Stadt Leipzig aufgenommen wurden.